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Der Wellensittich


wellensittiche_sep04_6Der Wellensittich wurde 1840 erstmalig lebend nach Europa gebracht. Seither hat er den Kanarienvogel an Beliebtheit als Haustier weit übertroffen. Dies ist auf seine Unempfindlichkeit und seine fast ständige Bereitschaft zum Brüten zurückzuführen. Meist wird er in zu kleinen Käfigen in "Einzelhaft" gehalten. Diese Art der Haltung lässt bei dem geselligen Vogel jedoch das Verhaltensrepertoire verkümmern. Sehr viel besser und artgerechter ist es, Wellensittiche in größeren Käfigen zumindest paarweise zu halten. Besonders wohl fühlen sich Wellensittiche in Freivolieren. Das Futter von Wellensittichen besteht aus verschiedenen Hirsearten, auch Kolbenhirse, Glanz und etwas Hafer, dazu Grünes wie Vogelmiere, Kresse, Salat, Spinat, reifende Grasrispen und grüne Getreideähren, auch angekeimte Hirse-, Weizen- und Haferkörner. Kann man längere Zeit kein Grünfutter bieten, sollte man dem Futter etwas Lebertran zusetzen. Früchte werden oft nicht genommen. Dagegen sollten aber Zweige von Obstbäumen, Linde, Eiche oder Ulme neben frischem Wasser, Mineralsalzen oder Sepiaschalen und grobem Sand stets geboten werden. Einzeln gehaltene Wellensittiche neigen u.U. dazu, sich die Brust zu rupfen und ihre Schwanzfedern auszureißen. Dies ist eine Verhaltensstörung, die durch kein Medikament beseitigt werden kann. Abhilfe bringt nur eine intensive Beschäftigung mit dem Tier, so dass sich dieses nicht längere Zeit selbst überlassen bleibt, denn als Motiv für das so genannte Federfressen ist in erster Linie Langeweile anzusehen. Zu erwägen ist auch, ob man dem Tier nicht einen Gefährten beigeben sollte, doch muss man dann für einen ausreichend großen Käfig sorgen.Der Wellensittich (Melopsittacus undulatus) gehört zur Unterfamilie der Echten Papageien (Psittacinae) und ist der bekannteste und am häufigsten gehaltene Papagei. Er gehört zur Gattungsgruppe der Plattschweifsittiche. Er ist in ganz Australien verbreitet und bewohnt vorzugsweise das Landesinnere, nur selten die Küstengebiete. Hier lebt er oft in gewaltigen Scharen als Strichvogel, der auf ständiger Wanderung zu sein scheint, solange er nicht gerade brütet. Er zieht immer dahin, wo er Nahrung in Form reifer Grasrispen findet. Welkt das Gras, so verlässt er das bisherige Gebiet und sucht andere auf. Bei langanhaltenden Trockenzeiten können Tausende der Vögel verdursten. Sie setzen dann mit der Brut aus, und die Überlebenden lassen sich in solchen Gebieten oft jahrelang nicht mehr sehen. Die Brutperiode ist vom Reifwerden des Grases abhängig, liegt jedoch meist zwischen September und Dezember. Die Hauptbrutgebiete liegen im Westen und Osten des australischen Kontinents, wo sich riesige Eucalyptuswälder mit hohem und dichtem Graswuchs finden. Die Vögel nisten kolonieweise in den vielfältigen Löchern und Höhlen von Gummi- und Eucalyptusbäumen, und sie erweitern derartige Höhlen auch. Es ist noch nicht sicher, ob sie nur einmal oder zweimal hintereinander mit je 4-6 Eiern brüten. Man kann Männchen und Weibchen an der Farbe ihrer Schnabelhaut (Wachshaut) unterscheiden. Die der Weibchen ist gelbgrau bis grünlich braun, die des Männchens blau. Im Gefieder sind beide Geschlechter gleich. Neben grünen Tieren kommen auch andere Farben vor, vor allem gelbe. Wellensittiche können bei artgerechter Haltung und Pflege 15-16 Jahre alt werden, in Ausnahmefällen auch älter.